glasierte / unglasierte Fliesen +++
- Glasierte Fliesen sind schmutzabweisend und dadurch leichter zu reinigen. Die Glasur sorgt außerdem für eine erhöhte Resistenz gegen UV-Strahlung sowie chemische Einflüsse und wirkt
wasserabweisend. Somit sind glasierte Fliesen für Nassbereiche wie bspw. das Badezimmer zu empfehlen – zugleich muss in diesen Bereichen auch auf Rutschfestigkeit des Materials geachtet werden.
Die Glasur kann in verschiedenen Farbtönen eingefärbt werden, außerdem kann die Glasur in verschiedenen Oberflächenoptiken hergestellt werden. So können Keramikfliesen bspw. eine Zement- oder
Holzoptik aufweisen.
- Berücksichtigt werden sollte, dass unglasierte Fliesen eine geringere Anfälligkeit für Kratzer und eine höhere Rutschfestigkeit aufweisen, sodass diese gerade in stark beanspruchten Bereichen
zum Einsatz kommen.
- Neben glasierten Fliesen werden teilweise auch polierte oder anpolierte Fliesen angeboten. Hier gilt es zu beachten, dass diese nicht mehr rutschfest sind und teilweise auch imprägniert
werden müssen.
Abriebfestigkeit und Ritzhärte +++
- Fliesenglasuren sind anfällig für mechanische Beanspruchungen. Werden glasierte Fliesen eingesetzt, ist es wichtig, die Begehungsfrequenz und die Art des verwendeten Schuhwerks (harte oder
weiche Sohle, Barfußbegehung) im jeweiligen Einsatzbereich zu berücksichtigen. Auch die Frage, wie stark die Fliesen Verschmutzung ausgesetzt sind, muss bedacht werden.
- Zusätzlich zur Abriebfestigkeit gibt die Ritzhärte an, wie hart und somit wie widerstandsfähig die Fliesenglasur gegenüber kratzenden bzw. ritzenden Belastungen ist. Werte liegen zwischen 1 –
sehr weich – und 10 – sehr hart.
Abriebklasse 1 – sehr leichte Beanspruchung = Privater Wohnbereich: Wandfliesen
Abriebklasse 2 – leichte Beanspruchung = Privater Wohnbereich: Wandfliesen, Barfuß-/Hausschuhbereich, Bade- und Schlafzimmer
Abriebklasse 3 – mittlere Beanspruchung = Privater Wohnbereich: Bade- und Schlafzimmer, Wohnzimmer
Abriebklasse 4 – stärkere Beanspruchung = Privater Wohnbereich: Wohn-, Ess- und Arbeitszimmer, Küchen, Dielen, Flure, Treppen, Gewerblicher
Bereich: Verkaufsräume, Hotels, Schulen, Sanitär- und Therapiebereiche in Krankenhäusern und Praxen
Abriebklasse 5 – starke Beanspruchung = Privater Wohnbereich: Wohn-, Ess- und Arbeitszimmer, Küchen, Dielen, Flure, Treppen, Terrassen und
Balkone, Gewerblicher Bereich: Verkaufsräume, Hotels, Schulen, Sanitär- und Therapiebereiche in Krankenhäusern und Praxen, Restaurants, Banken, Autohäuser
Trittsicherheit bzw. Rutschfestigkeit +++
Es wird zwischen zwei Kategorisierungen von Trittsicherheitsklassen unterschieden:
- In Bereichen, die mit Schuhwerk betreten werden, wird die Rutschsicherheit in den Stufen R9 bis R13 angegeben, wobei R9 für geringste Anforderungen steht und R13 für sehr hohe Anforderungen.
- Im Barfußbereich wird nach den Kategorien A (geringe Anforderungen), B (mittlere Anforderungen) und C (hohe Anforderungen), unterschieden.
- Im gewerblichen Bereich sind bestimmte Trittsicherheitsklassen teilweise vorgeschrieben, im privaten Bereich sollten diese aber in Räumen mit Rutschgefahr, wie Bädern und Küchen, ebenfalls
berücksichtig werden.
Qualitätskennzeichnung +++
- Wer sichergehen möchte, qualitativ einwandfreie Ware zu kaufen, achtet beim Fliesenkauf auf die Kennzeichnung "1. Ware". Diese Fliesen werden darauf geprüft, dass ihre Maße (Länge und Breite,
Rechtwinkligkeit sowie Geradheit der Kanten) normgerecht sind. Auch optische Mängel wie Glasurfehlstellen, Glasurpickel oder Oberflächeneinschlüsse werden überprüft. Fliesen 1. Sorte dürfen max.
5% nicht einwandfreie Ware enthalten. Eine sog. Mindersorte unterliegt hingegen keiner Norm.